Der Wunschbruder - ebook
Roman
2014, ebook, 534 Seiten
ISBN 978-3-86351-213-2
18,99 €*
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Flüchtlingskind und Einzelkind - zwei Figuren, die gegensätzlicher kaum denkbar sind, und sie werden in einer Welt, in der die kinderreichen Armen in immer größerer Zahl zu den kinderarmen Reichen fliehen, noch aufeinanderprallen.
Ein Lebensbogenroman. Ein Roman à deux über das Groß- und Erwachsenwerden unter gegensätzlichen Bedingungen.
Anrührend, sehr schön erzählt. Voller Sprachbrillanz.
Max, ein geschwisterloser Junge, in Zeiten, als
Einzelkinder unter dem Druck ländlich-bäuerlicher Tradition noch als
Unglück galten, wünscht sich einen Bruder, um sein Unglück
abzuschütteln. Er wünscht ihn sich mit so ungeheurer, nur Kindern
erreichbarer Wunschkraft, dass er ihn bekommt: Es ist Wenzel, der
vernachlässigte Flüchtlingsjunge. Doch die ersehnte Brüderlichkeit und
die gemeinsame Familie scheitern. Wenzel, der sich als gefährlicher Sohn
zu entpuppen scheint, wird von Maxens Vater nach vielen Kämpfen und
Verirrungen weggejagt – die zweite Vertreibung eines Vertriebenenkinds.
Jahrzehnte später begegnen die beiden sich wieder, es
kommt nun aber nicht zu Abrechnungen. Vielmehr ist Max fasziniert, dass
Wenzel trotz allerlei Versuchungen wie Drogen und Gewalt nicht
untergegangen ist.
Der Roman schlägt zwei Bögen aus der Vergangenheit in
die Gegenwart und stellt somit zwei Lebensläufe nebeneinander: den eines
Verwahrlosten, der noch mit dreißig versucht, elementare Bildung zu
erwerben, und fürchtet, dass sein kleiner Sohn seinen Leidensweg
wiederholen muss; dann den eines Wohlbehüteten und Hochgebildeten, der
seiner Einsamkeit nicht entkommt.
Am Ende bleibt offen, ob Wenzel und Max noch einmal zu neuer, nicht-berauschter Brüderlichkeit aufbrechen können.
Das Buch in der Kritik:
»Dieses Buch sitzt. Es stimmt einfach alles. Es ist ein
großer Wurf. Oesterle erweist sich als Meister einer subtilen, psychologischen
Spannung, die über 500 Seiten lang nicht nachlässt. Man genießt diesen Roman wie
einen kostbaren Wein, den man vor dem Schlucken im Mund bewegt. Eigentlich
reicht ein Wort für diesen Roman: preiswürdig.« Kerstin Herrnkind, Stern
»Der
Roman ist eine kleine bundesrepublikanische Geschichtsschreibung aus
dem Heimatwinkel. (...) Ein noch größerer Bogen als ›Der Wunschbruder‹
ist kaum denkbar. Ein schönerer auch nicht.« Schwäbisches Tagblatt
»Oesterle spinnt sein Garn aus eigenem Erleben.
›Der Wunschbruder‹ ist zwar ein Werk der Fiktion, die Verhältnisse
aber, die in diese beiden Lebenslinien hineinwirken, gab und gibt es wirklich.
Viele Personen, die den Roman bevölkern, haben sich aus der Beobachtung
entwickelt; etliche Ereignisse, die darin geschildert werden, beruhen auf
realen Vorkommnissen. Wie schon in seinem Erstlingsroman ›Der
Fernsehgast‹ stößt Oesterle ein Fenster in die Vergangenheit auf und
gewährt einen Blick in die zugleich vermufften wie lebensprallen
Sechzigerjahre.« Südwest Presse Gaildorf
»Oesterle, früher als Journalist tätig, heute freier Autor,
erweist sich in seinem 2. Roman, der die
Lebensläufe zweier unterschiedlicher Menschen und ein einfühlsames Bild der damaligen dörflichen Welt und
Gesellschaft nachzeichnet, wiederum als großer Erzähler. Sehr empfohlen.« ekz
»›Der
Wunschbruder‹ ist ein ausladend erzählter, doppelter Entwicklungsroman,
der zwei Biografien vorführt, die stark vom Milieu der Herkunft
bestimmt werden. Ein entschiedenes Plädoyer für Geschichtsbewusstein in
›einer sich selbst belagernden Risikogesellschaft mit ihren tausend
Unentrinnbarkeiten, die permanent von allen Seiten drohen, die Blicke
bannen und die Herzen lähmen.‹« Südwest Presse
»Dieser
Roman hat eine große Wucht. Er berichtet aus einer dörflichen Welt, die
es so nicht mehr gibt, er berichtet von großen, spannungsvollen
Polaritäten. Hier das Einzelkind, das Heimat hat, da der
Flüchtlingsjunge aus undurchschaubaren Verhältnissen. Hier das geordnete
Handwerkerleben, da die Säufermutter, der Vater ein Knecht, unzählige
Halbgeschwister. Dieser Roman, das merkt man ihm an, musste geschrieben
werden.« ›Büchermarkt‹, Deutschlandfunk
Kurt
Oesterle verknüpft in „Der Wunschbruder“ mehrere Vatersohn-Geschichten
und mehrere Generationen gekonnt, ohne den Spannungsbogen aufzugeben. So
sind mit „Der Wunschbruder“ nicht nur die Psychogramme schwieriger
Familien- und insbesondere Vater-Sohn-Konstellationen entstanden,
sondern zugleich auch der Aufriss einer Zeit, als Vertriebenenschicksale
kaum wahrgenommen wurden. Zudem thematisiert der unbedingt lesenswerte
Roman nicht zuletzt in der Beziehung von Wenzel/Wolfgang zu seinem Sohn
auch die (über-)lebensnotwendige Balance von Erinnerung und Verdrängung,
von Vergessen und Vergegenwärtigen. Anton Philipp Knittel, Heilbronner Stimme
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